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Jahr und Tag: Mit Lyrik gegen den Krieg
24. Februar @ 20:00
Jahr und Tag? Mit Lyrik gegen Krieg und Gewalt
OWL-Autor*innen lesen im Buchladen Eulenspiegel
Aus Anlass des Jahrestags des russischen Einmarsches in die Ukraine bedenken die Tentakel-Autor*innen Antje Doßmann, Rosa Marusenko, Helga Schulze-Kämper und Ralf Burnicki mit literarischen Mitteln verschiedene Ebenen des Ukraine-Krieges, die menschlichen Verheerungen, die Problematik einer militarisierten Sprache, die Frage der Gewalt und einer möglichen Perspektive.
Was kann Literatur als Sprache beitragen zu einer Gesellschaft ohne Krieg, was kann sie benennen, was anrufen, was auftun? Kann Literatur gegen Gewalt und Herrschaft eine menschliche Seite aufrichten? Tatsächlich scheint es ja das Besondere der Literatur und Kunst zu sein, dass sie immer neu versucht, jenes Menschliche denkbar zu machen, das die Gegenwart jeweils versäumt. Literatur ist eine Einladung zum friedvollen Menschsein: hier und jetzt. Darin sind sich die Autor*innen des Abends einig.
Die Lesenden prägen seit vielen Jahren den ostwestfälischen Kulturbereich mit. Die Paderborner Lyrikerin Rosa Sofilkanitsch-Marusenko wurde in der Ukraine geboren. Sie liest Gedichte über den Krieg in der Ukraine, sprachliche Fotobilder, eine lyrische Reportage. So möchte sie die Grausamkeit des Krieges zeigen und zum Nachdenken bringen. Die Lyrikerin Antje Doßmann ist Mitglied der Bielefelder Autorengruppe, Redakteurin des OWL-Literaturmagazins Tentakel sowie des digitalen Kulturmagazins Resonanzen und engagiert sich mit ihren empathischen Texten unter anderem in politischen Gedenklesungen. Helga Schulze-Kämper, Initiatorin des Projekts „Streetpoetry“ in Bielefeld, ist als Autorin (gesellschafts-)politischer Lyrik nicht allein Themen wie sozialer Gerechtigkeit, Krieg und Flucht nachgegangen. Im Jahr 2021 trat sie als Mit-Autorin mehrerer Beiträge in lyrischen Dialog mit Ukraine-Bildern von Thorsten Böckmann in seinem Band „Ukraine-Ansichtssachen“. Ralf Burnicki ist Mitglied der Herforder AutorInnen-Gruppe, Mitbegründer des Literaturmagazins Tentakel und wurde für seine politische Lyrik von der Neuen Gesellschaft für Literatur (NGL Berlin) als ein „Erbe Orwells“ ausgelobt. Der Autor setzt sich mit Herrschaft, Gewalt und Militarisierung von Sprache auseinander.
Die poetischen Texte aller vier Autor*innen sind getragen von der Hoffnung, dass eine friedliche und gleichberechtigte Welt möglich und machbar ist, wenn wir das wollen und nicht müde werden, im Kleinen zu beginnen. Nicht nur als kreative Kritik, sondern ebenso wenn Literatur Momente sucht und findet, in denen die Utopie beginnt, kann sie im besten Sinne einladend sein. Die Lesung wird unterstützt vom OWL-Literaturmagazin Tentakel.
Eintritt 5,- Euro (geht an eine Begegnungsstätte von Geflüchteten)