Orchester im Treppenhaus

Kult
Dem Orchester im Treppenhaus bedeuten – trotz des Ensemblenamens, der eher von der Überall Verwirklichungsmöglichkeit von Instrumentalklängen herrührt – »Stufen« nichts. Es geht um  Niedrigschwelligkeit, aber nicht auf Kosten der Intensität der Musik. Es geht um die Aufhebung von Bildungs- und Herkunftsunterschieden im Zeichen gemeinsamen Hörens, aber nicht im Sinne eines Leugnens der Tatsache, dass manche Musik Zeit braucht, um sich zu entfalten. Es geht um die Authentizität des musikalischen Augenblicks, um die Begegnung von Menschen durch und mit Musik, aber nicht um eine Zwangsumarmung, nicht um Anbiederung. 
Das Orchester im Treppenhaus fragt: »Was kann klassische Musik heute?« und arbeitet seit einigen Jahren an einem erweiterten Konzertbegriff. Das Ensemble bietet (Klang-)Erlebnisse, wie es kein anderes Orchester vermag. Angespornt von einem künstlerisch-spielerischen Forschungsdrang treiben die Musiker*innen aus Hannover den Mix von Live-Konzert, Vermittlungsformat und musikalischer Intimitätsbegegnung auf ungeahnt aufrührerische wie völlig entspannte Spitzen.
Mit seinen Konzertprojekten hat sich das vielfach preisgekrönte Orchester in den letzten Jahren zu einem der führenden Vertreter der innovativen Klassikszene in Deutschland und Europa entwickelt. 
Gastkonzerte führten das Ensemble zuletzt bis in die Hamburger Elbphilharmonie. 
In der Saison 2023/24 geht die Zusammenarbeit der Rudolf-Oetker-Halle mit dem Orchester im Treppenhaus bereits in die dritte Runde – Grund genug, das »Aller guten Dinge sind drei«-  Jubiläum mit einer Premiere zu starten: Das neu entwickelte Format Kult feiert in Bielefeld seine allererste Aufführung – und spielt mit den tradierten Abläufen eines klassischen Konzertes, wie sie seit Jahren und Jahrhunderten fraglos übernommen werden. (Unfreiwillige) Rituale werden aufgedeckt, aufgebrochen und neu gedacht. Das Publikum ist mittendrin im Prozess dieser Neuentdeckung.